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Wissensarbeit gilt heute vielen arbeitssoziologischen Beobachtern als Prototyp der Beschäftigung in einer modernen, hochtechnisierten und globalisierten Gesellschaft, der folgerichtig auch das Attribut "Wissensgesellschaft" zugeschrieben wird. Aber gibt es eigentlich "die" Wissensarbeit? Und wie zutreffend sind die verbreiteten positiven Zuschreibungen, wonach Wissensarbeit mit einem hohen Maß an Autonomie, Kreativität, Selbststeuerung etc. verknüpft sei? Die Autorin diskutiert in diesem Buch solche Fragen anhand einer empirischen Topologie der Arbeit von Produktentwicklern in der Automobilindustrie. Die Unternehmen dieser Branche befinden sich in multiplen Ausdifferenzierungsprozessen, in deren Folge Ingenieursarbeit entkernt und intensiviert wird und Autonomie aufgrund von Standardisierung bei gleichzeitiger Ausweitung von Verantwortlichkeiten rückläufig ist. Bei den Ingenieuren nimmt die Unsicherheit sowohl hinsichtlich ihres Arbeitsplatzes als auch ihrer Position im Unternehmen beständig zu; zugleich verändert sich die Konstruktionsarbeit durch fortschreitende Virtualisierung des Arbeitsgegenstandes. Die Wahrnehmungen dieses Wandels durch die Betroffenen und ihre Strategien, mit den Veränderungen umzugehen, relativieren das idealisierende Bild von Wissensarbeit erheblich.
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