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Dass Claude Debussy in den phantasievollen Charakterstücken seiner beiden Préludes-Bände (1910-13) von einer hochgradig eigenwilligen harmonischen Kombinationsgabe Zeugnis ablegt, ist eine bereits oft belichtete Perspektive. Weniger gängig ist es, bei einer Beschäftigung mit der ihrer Zeit weit vorauseilenden Musik des unkonventionellen Franzosen den Fokus eher retrospektiv auf traditionelle Verwurzelungen seiner Originalität in der klassisch-romantischen Harmonik zu richten. Unter Zuhilfenahme von Arnold Schönbergs Terminus des tonalen «Klischees» und Anwendung seines differenzierten Tonalitätsbegriffs (Harmonielehre, 1911) analysiert diese Arbeit deshalb den Nachhall harmonischer Tradition in Claude Debussys Préludes-Bänden I & II. Versucht wird dabei, das schillernde Spektrum poetisch untertitelter Klavierminiaturen über das Maß an wachgerufenen traditionell-tonalen Wendungen unter verwandtschaftlich-thematischen Oberbegriffen zu gruppieren, um vor diesem Hintergrund das spielerische Verhältnis zwischen bildhaften Ausdrucksintentionen und aufgebotenem musikalischen Vokabular eingehender beleuchten zu können.
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