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Roland Koch ein Wendehals? Als Meister der Provokation schritt der streng konservative Jurist und politische Ziehsohn Helmut Kohls stets auf schmalen Graten. Schon im Wahlkampf 1999 machte er mit der Hessen-CDU mobil gegen ein liberaleres Staatsbürgerschaftsrecht. Später verbot er Landesbeamten das Kopftuch und diktierte der Bild-Zeitung: Wer sich als Ausländer nicht an unsere Regeln hält, ist hier fehl am Platz. Und seine Polit-Gegnerin Andrea Ypsilanti (SPD) rückte er im Landtags-Wahlkampf 2008 rhetorisch in die Nähe des Kommunismus. Die Vollbremsung kam unvermittelt. Vor den Neuwahlen 2009, nach einem turbulenten Jahr ohne parlamentarische Mehrheit in Hessen, probte Koch einen radikalen Image-Wechsel. Der etablierte Hardliner inszenierte sich jetzt weichgespült als jovialer Landesvater. In einer quantitativen Inhaltsanalyse untersucht Julian Wangler Roland Kochs Image in den überregionalen Medien während der hessischen Landtagswahlkämpfe 2008 und 2009. Ließ sich die Presse auf Kochs radikal veränderte Selbstdarstellung ein und bot sie dieser Raum? Brachte das neue Profil Hessens Regierungschef 2009 tatsächlich Punkte oder verspielte er damit eher seine Glaubwürdigkeit?
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