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Welche Rolle kann und soll der Intellektuelle heute spielen? Nach 1968 entwickeln kritische Denker ein neues Selbstverständnis. Französische Theoretiker verabschieden sich von Jean-Paul Sartres Konzept des engagierten Intellektuellen. Ihre Gegenentwürfe fallen höchst unterschiedlich aus: Michel Foucault plädiert für den engagierten Experten, Pierre Bourdieu für den eingreifenden Wissenschaftler, und Jean-François Lyotard schreibt dem Intellektuellen einen Nachruf. Gemeinsam ist ihnen eine Abkehr vom Avantgardismus. Das ist Ausdruck eines sozialen Wandels. Mit der Zunahme an Bildungstiteln hat sich der Abstand zwischen den Intellektuellen und der Gesellschaft verringert. Es fällt ihnen immer schwerer, eine herausgehobene Stellung zu beanspruchen. Wie wenig Anklang ein politischer Avantgardismus der Intellektuellen noch findet, zeigt Steffen Vogel anhand der globalisierungskritischen Bewegung. Zu Wort kommen neben unverdrossenen Avantgardisten wie Ignacio Ramonet, Walden Bello und Samir Amin auch Intellektuelle mit einem demokratischeren Selbstverständnis, darunter Naomi Klein, Michael Hardt und Chico Whitaker. Der Autor präsentiert materialreich eine entscheidende Veränderung in Rolle und Selbstbild des kritischen Intellektuellen.
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