Kód: 16240205
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Ein hochaktueller Essay über ein großes Menschheitsthema: Wer gilt eigentlich wann und warum als Opfer von Krieg und Gewalt? In »Opfer - Die Wahrnehmung von Krieg und Gewalt in der Moderne« zeigt die Historikerin Svenja Goltermann, wie unser heutiger Begriff des Opfers entstanden ist.Opfer von Krieg und Gewalt sind in den Medien allgegenwärtig, ob als Bilder von verstümmelten Soldaten, von verängstigten Kindern oder leidenden Zivilisten. Doch das Bild des Opfers, wie es aktuell definiert ist, hat sich erst seit dem 18. Jahrhundert herausgebildet: Mit den modernen Gesellschaften entstand das Bedürfnis, die Verluste zu zählen und die Toten zu identifizieren. Zugleich sollte der Krieg humanisiert, Kriegsversehrte versorgt, Überlebende und Hinterbliebene entschädigt werden. So wurde nach und nach definiert, wer als Opfer gilt, bis hin zur Entdeckung des Traumas als seelische Wunde.Svenja Goltermann zeigt, wie der Begriff des Opfers auf die zivile Bevölkerung ausgeweitet wurde. Unschuldige Opfer wurden und werden öffentlich beklagt, vor allem Kinder als Opfer wecken starke Gefühle.Wer jedoch als Opfer überhaupt benannt und anerkannt wird, war und ist eine Frage von Hierarchien und Macht - und damit ein eminent politisches Problem.
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