Kód: 09133315
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Auf der Mittelmeerinsel Sardinien wurden in den letzten Jahren mehrere Initiativen zur Vereinheitlichung der sardischen Schriftsprache realisiert, von denen sich jedoch keiner der Vorschläge richtig durchsetzen konnte. Aktuell werden im institutionellen Bereich zwei Referenznormen verwendet: die LSC ('Limba Sarda Comuna') aus dem Jahr 2006 und die 'Arrčgulas' aus dem Jahr 2009. Während die LSC durch politische Vertreter der Region initiiert wurde, handelt es sich bei den Arrčgulas um eine Maßnahme der Provinz Cagliari. Die aktuelle Situation führt automatisch zur Frage, ob es in Sardinien noch möglich ist, einen einzigen Normativierungsvorschlag durchzusetzen. Eine soziolinguistische Annäherung an das Thema ermöglicht eine genaue Betrachtung inner- und außersprachlicher Faktoren. Vor allem die Betrachtung außersprachlicher Faktoren wird im Kontext der Kodifizierungsbestrebungen des Sardischen absolut notwendig, da bei Bewertungen häufig historische, politische, ideologische oder ökonomische Aspekte entscheidend waren bzw. sind. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit bestätigen, dass eine isolierte Betrachtung von Sprache nicht möglich ist, insofern vor allem politische Faktoren den soziolinguistischen Kurs bestimmen.
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